Kapitel 02.03: Amphibien

Seefrosch

Seefrosch

 

Amphibien werden auch Lurche genannt. Ihr Name leitet sich von dem Griechischen amphi bios „doppellebig“ ab, dies hat seinen Ursprung darin, dass sie im Süßwasser (als Larve) und dann nach einer Metamorphose an Land leben.

Nach der Einteilung von 1866 durch Ernst Haeckel gibt es die Gruppe der „Amniota“ (höheren Wirbeltierklassen „Reptilien“, Vögel und Säugetiere) und Anamnia (Fische und Amphibien). Beide Gruppen gehören zur Gruppe der Tetrapoda.

 

Autapomorphien Tetrapoda (=> Schwestertaxa Amphibia & Amniota)

  • Schultergürtel hat keinen starren Kontakt zum Schädel.

  • Das Becken bekommt einen festen Anschluss an die Wirbelsäule.

  • Ausbildung von 4 Beinen (aus den paarigen Brust- und Beckenflossen)
    => Oberarm/ Oberschenkel, Elle und Speiche/Schienbein und Wadenbein sowie die Hand-/Fußknochen und Fingern bzw. Zehen.

  • das Hyomandibulare (bei ersten Wirbeltieren war es ein Skelettelement des Kiemenbogens, später wurde es bei Fischen ein Teil des Kieferschädels) wird bei Tetrapoden zu einem Gehörknöchelchen (Steigbügel).

  • Der Kiemendeckel wird zum Trommelfell.

  • Ein Teil des ursprünglichen Spritzlochs wird zum Mittelohr. Eine ursprüngliche innere Verbindung zum Darm wird zur Eustachische Röhre (Verbindung Mittelohr zu den Nasennebenhöhlen). Diese Verbindung ist zum Druckausgleich notwendig.

  • Der Beckengürtel wird größer und bekommt eine feste Verbindung mit der Wirbelsäule.

  • Trachea (Luftröhre) und Larynx (Kehlkopf) werden neu gebildet.

  • Kiemen sind nur noch bei Larven vorhanden. Adulte Tiere haben sie komplett zurückgebildet.

  • Komplette Herzvorkammer durch ein „Septum“ => rechter und linker Vorhof.

  • Neubildung von Augendrüsen und Augenlidern zur Befeuchtung des Augapfels.

 

Autapomorphien der Amphibia

Hinweis: Die Entwicklung über Larvenformen im Wasser muss als Plesiomorphie angesehen werden, die auch in das Grundmuster der Tetrapoda gehört.

 

  1. Die fünfstrahlige Extremität der Hände und Füße ist reduziert auf vier (Embryonal sind aber noch fünf angelegt!).

  2. Der Schädel ist nun über zwei (und nicht wie bei Fischen über einen) Gelenkhöcker mit der Wirbelsäure verbunden => Nickbewegungen sind möglich.

  3. Zähne sind zweigeteilt (basaler Fuß und eine zweispitzige distale Krone).

  4. Mittelohrknochen entstehen aus anderen Knochen (Hammer, Amboss, Steigbügel).

  5. Schleimdrüsen (Papilla amphibiorum) auf der Haut halten diese feucht und stark luftdurchlässig.

 

Systematik

Man unterscheidet 3 Gruppen von Amphibien:

- Froschlurche (Frösche, Kröten, Unken)

- Schwanzlurche (Salamander und Molche)

- Schleichenlurche (Blindwühlen)

 

Es leben heute noch ca. 6000 Arten. Viele sind aber bedroht! Sie sind länger auf unserem Planeten als die Dinosaurier (seit ca. 300 Millionen Jahren gibt es Amphibien). Sie haben die Dinosaurier überlebt - ob sie die Menschheit überleben ist ungewiss!

 

  • Sie haben als Larven oft Flossen und als erwachsenes Tier vier Beine1.

  • Ihr Haut ist nackte, feucht und drüsenreich.

  • Als Larven haben sie (äußere!) Kiemen.

  • Als erwachsene atmen sie durch einfache Lungen.

  • Das Herz ist etwas entwickelter als das Fischherz (es besteht aus zwei getrennten Vorkammern und einer Hauptkammer).

  • Darmausgang, Ausscheidungsgang und Geschlechtsorgane enden wie bei den Fischen in einer Kloake.

  • Sie legen Eier (auch Laich genannt). Einige Arten betreiben Brutpflege.

  • Ihre Nahrung sind meistens kleine Tiere, welche sie lebend fangen und dann in einem Stück verschlingen.

 

Zusatzinformationen:

 

 

Der Körperbau der Amphibien

Skelett des Frosches:


Skelett Frosch

 

Quelle Bild: The fauna of British India including Ceylon and Burma. Reptilia and Batrachia. Taylor and Francis, 1890 https://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Rana_skeleton.png

 

Stammbaum der Amphibien

 

phylogenetischer Stammbaum (besser erkennbar im pdf!)

 

* Schleichenlurche (= Blindwühlen), Gymnophiona Müller, 1832

o Nasenwühlen, Rhinatremadidae Nussbaum, 1977 (mit 2 Gattungen)

o Stegokrotaphia Cannatella & Hills, 1993

+ Fischwühlen, Ichthyophiidae Taylor, 1968 (mit 3 Gattungen, davon jedoch 1 nicht-monophyletisch)

+ Erdwühlen, Caeciliidae Rafinesque, 1814 (mit 21 Gattungen)

+ Grabwühlen, Scolecomorphinae Taylor, 1969 (mit 2 Gattungen)

+ Typhlonectinae Taylor, 1968 (mit 5 Gattungen)

* Batrachia Latreille, 1800

o Schwanzlurche, Caudata Fischer von Waldheim, 1813

+ Cryptobranchoidei Noble, 1931

# Riesensalamander, Cryptobranchidae Fitzinger, 1826 (mit 2 Gattungen)

# Winkelzahnmolche, Hynobiidae Cope, 1859 (mit 7 Gattungen)

+ Diadectosalamandroidei neues Taxon

# Hydatinosalamandroidei neues Taxon

* Perennibranchia Latreille, 1825

o Olme, Proteidae Gray, 1825 (mit 2 Gattungen)

o Armmolche, Sirenidae Gray, 1825 (mit 2 Gattungen)

* Treptobranchia neues Taxon

o Querzahnmolche, Ambystomatidae Gray, 1850 (mit 2 Gattungen)

o Echte Salamander und Molche, Salamandridae Goldfuss, 1820

+ Pleuroleninae Bonaparte, 1839 (mit 14 Gattungen)

+ Salamandrinae Goldfuss, 1820 (mit 4 Gattungen)

# Plethosalamandroidei neues Taxon

* Vulkan-Querzahnmolche, Rhyacotritonidae Tihen, 1958 (mit 1 Gattung)

* Xenosalamandroidei neues Taxon

o Aalmolche, Amphiumidae Gray, 1825 (mit 1 Gattung)

o Lungenlose Salamander, Plethodontidae Gray, 1850

+ Hemidactyliinae Hallowell, 1856 (mit 1 Gattung)

+ Bolitoglossinae Hallowell, 1856 (mit 12 Gattungen)

+ Spelerpinae Cope, 1859 (mit 4 Gattungen)

+ Plethodontinae Gray, 1850 (mit 8 Gattungen)

o Froschlurche, Anura Fischer von Waldheim, 1813

+ Schwanzfrösche und Neuseeländische Urfrösche, Leiopelmatidae Mivart, 1869 (mit 2 Gattungen)

+ Lalagobatrachia neues Taxon

# Xenoanura Savage, 1973

* Zungenlose, Pipidae Gray, 1825 (mit 5 Gattungen)

* Nasenkröten, Rhinophrynidae Günther, 1859 (mit 1 Gattung)

# Sokolanura neues Taxon

* Costata Lataste, 1879

o Scheibenzüngler (i.e.S.), Alytidae Fitzinger, 1843 (mit 2 Gattungen)

o Unken und Barbourfrösche, Bombinatoridae Gray, 1825 (mit 2 Gattungen)

* Acosmanura Savage, 1973

o Anomocoela Nicholls, 1916

+ Pelobatoidea Bonaparte, 1850

# Europäische Schaufelfußkröten, Pelobatidae Bonaparte, 1850 (mit 1 Gattung)

# Asiatische Krötenfrösche, Megophryidae Bonaparte, 1850 (mit 11 Gattungen)

+ Pelodytoidea Bonaparte, 1850

# Schlammtaucher, Pelodytidae Bonaparte, 1850 (mit 1 Gattung)

# Amerikanische Schaufelfußkröten, Scaphiopodidae Cope, 1865 (mit 2 Gattungen)

o Neobatrachia Reig, 1958

+ Gespenstfrösche, Heleophrynidae Noble, 1931 (mit 1 Gattung)

+ Phthanobatrachia neues Taxon

# Hyloides neues Taxon

* Seychellenfrösche, Sooglossidae Noble, 1931 (mit 2 Gattungen; inkl. Nasikabatrachus)

* Notogaeanura neues Taxon

o Australobatrachia neues Taxon

+ Batrachophrynidae Cope, 1875 (mit 3 Gattungen)

+ Myobatrachoidea, Schlegel, 1850

# Australische Sumpffrösche, Limnodynastidae Lynch, 1969 (mit 8 Gattungen)

# Australische Südfrösche, Myobatrachidae Schlegel, 1850 (mit 13 Gattungen; inkl. Rheobatrachus)

o Nobleobatrachia neues Taxon

+ Hemiphractidae Peters, 1862 (mit 1 Gattung)

+ Meridianura neues Taxon

# Sattelkröten, Brachycephalidae Günther, 1858 (mit 17 Gattungen, davon jedoch 3 nicht-monophyletisch)

# Cladophrynia neues Taxon

* Cryptobatrachidae neue Familie (Schreibweise gegenüber Quelle geänd.; mit 2 Gattungen)

* Tinctanura neues Taxon

o Amphignathodontidae Boulenger, 1882 (mit 2 Gattungen)

o Athesphatanura neues Taxon

+ Laubfrösche i.w.S., Hylidae Rafinesque, 1815

# Hylinae Rafinesque, 1815 (mit 38 Gattungen)

# Pelodryadinae Günther, 1858 (mit 1 Gattung)

# Greiffrösche, Phyllomedusinae Günther, 1858 (mit 7 Gattungen)

+ Leptodactyliformes neues Taxon

# Diphyabatrachia neues Taxon

* Centrolenidae Taylor, 1951

o Blattkrötchen, Allophryninae Goin, Goin & Zug, 1978 (mit 1 Gattung)

o Glasfrösche, Centroleninae Taylor, 1951 (mit 3 Gattungen, davon jedoch 2 nicht-monophyletisch)

* Südfrösche, Leptodactylidae Werner, 1896 (1838) (mit 11 Gattungen)

# Chthonobatrachia neues Taxon

* Ceratophryidae Tschudi, 1838

o Ceratophryinae Tschudi, 1838 (mit 6 Gattungen)

o Telmatobiinae Fitzinger, 1843 (mit 1 Gattung)

* Hesticobatrachia neues Taxon

o Cycloamphidae Bonaparte, 1850

+ Incertae sedis: Rupirana Heyer, 1999

+ Cycloamphinae Bonaparte, 1850 (mit 11 Gattungen)

+ Hylodinae Günther, 1858 (mit 3 Gattungen)

o Agastorophrynia neues Taxon

+ Dendrobatoidea Cope, 1865

# Baumsteigerfrösche (Pfeilgiftfrösche), Dendrobatidae Cope, 1865 (mit 11 Gattungen)

# Thoropidae neue Familie (mit 1 Gattung)

# Kröten, Bufonidae Gray, 1825 (mit 48 Gattungen, davon jedoch 2 nicht- monophyletisch)

# Ranoides neues Taxon

* Allodapanura neues Taxon

o Microhylidae Günther, 1858 (1843) (mit 22 Gattungen)

+ Asterophryinae Günther, 1858 (mit 18 Gattungen, davon jedoch 2 nicht-monophyletisch)

+ Cophylinae Cope, 1889 (mit 7 Gattungen)

+ Dyscophinae Boulenger, 1882 (mit 1 Gattung)

+ Gastrophryninae Fitzinger, 1843 (mit 7 Gattungen)

+ Melanobatrachinae Noble, 1931 (mit 3 Gattungen)

+ (Eigentliche) Engmaulfrösche (Microhylinae) Günther, 1858 (1843) (mit 4 Gattungen)

+ Scaphiophryninae Laurent, 1946 (mit 1 Gattung)

o Afrobatrachia neues Taxon

+ Xenosyneunitanura neues Taxon

# Brevicipitidae Bonaparte, 1850 (mit 5 Gattungen)

# Ferkelfrösche, Hemisotidae Cope, 1867 (mit 1 Gattung)

+ Laurentobatrachia neues Taxon

# Arthroleptidae Mivart, 1869

* Langfingerfrösche, Arthroleptinae Mivart, 1869 (mit 7 Gattungen)

* Waldsteigerfrösche, Leptopelinae Laurent, 1972 (mit 1 Gattung)

o Riedfrösche, Hyperoliidae Laurent, 1943 (mit 17 Gattungen)

+ Natatanura neues Taxon

# Ptychadenidae Dubois, 1987 (mit 3 Gattungen)

# Victoranura neues Taxon

* Ceratobatrachidae Boulenger, 1884 (mit 6 Gattungen)

* Telmatobatrachia neues Taxon

o Micrixalidae Dubois, Ohler & Biju, 2001 (mit 1 Gattung)

o Ametrobatrachia neues Taxon

+ Africanura neues Taxon

# Phrynobatrachidae Laurent, 1941 (mit 2 Gattungen)

# Pyxicephaloidea neues Taxon

* Petropedetidae Noble, 1931 (mit 4 Gattungen; inkl. Conraua)

* Pyxicephalidae Bonaparte, 1850

o Pyxicephalinae Bonaparte, 1850 (mit 2 Gattungen)

o Castosterninae Noble, 1931 (mit 10 Gattungen)

+ Saukrobatrachia neues Taxon

# Dicroglossidae Anderson, 1871

* Dicroglossinae Anderson, 1871 (mit 11 Gattungen, davon jedoch 1 nicht-monophyletisch)

* Occidozyginae Fei, Ye & Huang, 1991 (mit 1 Gattung)

# Aglaioanura neues Taxon

* Rhacophoroidea Hoffman, 1932 (1858)

o Madagaskarfrösche, Mantellidae Laurent, 1946

+ Boophinae Vences & Glaw, 2001 (mit 1 Gattung)

+ Mantellinae Laurent, 1946 (mit 4 Gattungen, davon jedoch 1 nicht-monophyletisch)

o Ruderfrösche, Rhacophoridae Hoffman, 1932

+ Buergeriinae Channing, 1989 (mit 1 Gattung)

+ Rhacophorinae Hoffman, 1932 (mit 9 Gattungen)

* Ranoidea Rafinesque, 1814

o Nyctibatrachidae Blommers-Schlösser, 1993 (mit 2 Gattungen)

o Echte Frösche, Ranidae Rafinesque, 1814 (mit 18 Gattungen)

 

Zusatzinformation:

 

Systematik der Lurche

Einfache Systematik der Lurche (Amphibien)

Finde je Tiergruppe mindestens ein Beispiel!

Molche: Berg, Kamm, Teichmolch

Salamander: Feuer- Alpensalamander

Frösche: Gras-, Laub-, Wasserfrosch

Kröten: Erd-, Geburtshelferkröte

Unken Gelbbauchunke

 

Vergleich der Lurche mit den Fischen

 

Fische

Orte der Überwinterung: im Wasser

Atmung: Kiemen

Fortpflanzung: im Wasser

 

Lurche:

Orte der Überwinterung: im Schlamm und unter Wasser

Atmung: Lungen

Fortpflanzung: im Wasser

Lurche sind von ihrem Körperbau und ihrer Lebensweise weiter entwickelt als die Fische. Vermutlich hatten beide Gruppen den gleichen Vorfahren, von dem eine getrennte Entwicklung ausging.

 

 

Der Kammmolch

Fortbewegung der Molche

Schau Dir mal genau die Beine des Molches auf den folgenden Fotos an. Wie bewegt sich der Molch vorwärts?

Kammmolch im Wasser

 

Kammmolch, Fortpflanzung im Wasser

 

Kammmolche

 

 


Der Feuersalamander


Feuersalamander

 

Feuersalamander



Feuersalamander in Menschenhand - keine Gefahr durch Gift!

 

Zusatzinformationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Feuersalamander

 

Die Wirbelsäule der Salamander

Die Wirbelsäule der Feuersalamander

Die Wirbelsäule der Salamander ist sehr beweglich. Beim Gehen „schlängeln“ sich Salamander vorwärts. Die Beine werden dabei immer gegensätzlich verwendet.

 



Verbreitung und Lebensraum der Amphibien

Amphibien kommen auf jedem Kontinent vor. Man findet sie von den kalt-gemäßigten Zonen bis hin zu den Tropen. Sie sind allerdings auf das Süßwasser angewiesen, so dass sie nicht in ganz trockenen Gebieten oder Dauerfrostzonen leben können. Die Blindwühlen findet man sogar nur in den tropischen Wäldern Afrikas, Asiens und Amerikas.

 

Amphibien mögen feuchten Wiesen und Wäldern - immer in der Nähe von Gewässern. Obwohl sie sich vom Leben im Wasser befreit haben, sind sie nicht völlig unabhängig davon. Damit sie nicht austrocknen, vermeiden sie direktes Sonnenlicht und sind deshalb oft abends oder in der Nacht aktiv (z.B. Salamander).

 

Gefährdung der Amphibien

Zur Zeit leben noch ca. 5700 Amphibienarten auf unserem Planeten. 1856 davon (=32 %) sind vom Aussterben bedroht! Von 1980 -2000 sind neun Arten ausgestorben, darunter die bekannte Goldkröte.

113 weitere Amphibienarten hat man seit 20 Jahren nicht mehr beobachten können. Sie sind vermutlich auch ausgestorben.

Ab dem Jahr 2000 beobachtete man weltweit eine starke Dezimierung der Amphibienarten. Ursache ist neben einer sich schnell ändernden Umwelt (durch menschliche Einflüsse, wozu auch der Klimawandel gehört, welcher gerade Amphibien besonders stark beeinflusst) auch ein sich verbreitender Pilz, gegen den Amphibien besonders anfällig sind.

Goldkröte

Die Goldkröte (Bufo periglenes) †

Quelle Bild: public domain by U.S. Fish and Wildlife Service; https://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Bufo_periglenes1.jpg - thank you

Die Ursachen für die Gefährdung der Amphibien sind vielfältig:

- Umweltverschmutzung ihres Lebensraums, v.a. des Wassers durch Schadstoffe.

- Pestizide (Insektengifte, welche zum Schutz von Pflanzen verwendet werden).

- Krankheiten wie z.B. der Befall mit Parasiten und Pilzen.

- Austrocknung ihrer Laichplätze durch die zunehmende Erwärmung.

- Zerstörung ihrer Laichplätze durch Neubauten, Straßenbauten usw.

- viele Amphibien (und auch Reptilien!) werden auf Straßen getötet oder sie fallen in Wohngegenden in ungesicherte Kellerschächte und Gullys, wo sie meist nicht mehr herauskommen.

- Gefahren bei Laichwanderung.

 

Ernährung:

Einige Larven fressen zwar auch Aas oder Pflanzen, jedoch sind Amphibien meist reine Fleischfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen lebende Insekten, Würmer, Schnecken und viele andere Gliedertiere. Große Amphibien erlegen auch kleinere Wirbeltiere. Allerdings ist ihr Körperbau und Stoffwechsel nicht auf Schnelligkeit ausgelegt, so sie zu langsam sind ihre Beute zu jagen. Stattdessen lauern sie meist ihrer Beute auf und fangen sie so.

 

Fortpflanzung und Entwicklung der Amphibien

Amphibien benötigen genau wie die Fische das Wasser zur Fortpflanzung. Obwohl viele Amphibien ständig an Land leben, einige sogar in großer Trockenheit, müssen sie zur Paarung ins Wasser zurückkehren.

Im Wasser kommt es dann nach der Befruchtung zur Laichablage. Aus dem Laich entwickeln sich dann die Larven, welche, solange sie im Wasser sind, durch Kiemen atmen.

Am Ende der Larvalzeit tritt die Metamorphose ein, in der sich die Larven zum erwachsenen Tier umwandeln. Sie verändern sich äußerlich und auch im inneren. So bilden sich die Kiemen zurück. Dafür bekommen sie Lungen, so dass es den Amphibien möglich wird, das Wasser zu verlassen1.

Einige Arten atmen nach der Metamorphose auch ausschließlich über die Haut.

Die Haut selbst verändert sich bei allen Amphibien ebenfalls. Da sie an Land immer der Gefahr der In der Metamorphose bilden sich auch vier Beine aus2. An den Augen wachsen Lider und äußerliche Trommelfelle entstehen.

 

Fortpflanzung der Frösche:

Jeder kennt den Paarungsruf der Frösche - auch als Quaken bezeichnet. Der Paarungsruf ist ein dumpfes, leises Knurren. Zu hören sind die Rufe der Frösche vor allem während der Laichzeit von März bis April. Finden die Männchen aber kein Weibchen, kann es sein, dass sie den ganzen Sommer hindurch am Tümpel bleiben, warten und (vergebens) rufen. Vor allem Nachts kann man sie gut hören.

Männchen und Weibchen wandern nach der Schneeschmelze zu ihrem Geburtstümpel, See oder Fluss. Dort besteigt das Männchen das Weibchen und bleibt (unter Umständen mehrere Tage) solange auf dem Weibchen, bis die Eiablage beendet ist. Treffen sich beide schon auf dem Weg zum Tümpel, muss das Weibchen das Männchen dorthin tragen. Dies ist aber für das Männchen nicht so einfach, da es sich die ganze Zeit gegen Konkurrenten verteidigen muss.

Finden solche Kämpfe im Wasser statt, kann es passieren, dass das Weibchen dabei unter dem Gewicht mehrerer Männchen ertrinkt.

Nach dem Ablaichen verlassen beide ihren Tümpel wieder. Der Laich ist als große Laichballen mit jeweils 700 - 5000 Eiern erkennbar. In ihnen kann man die fast schwarzen 2-3mm großen Eier gut erkennen. Die Eier sind von einer Gallerte umgeben, welche nach dem Ablaichen aufquillt und dann meistens an die Wasseroberfläche steigt.

Nach einer Woche schlüpfen die Larven. Sie sind an das Wasserleben angepasst - gut erkennbar an ihrem Schwanz, der fast die doppelte Rumpflänge erreicht.

Die gesamte Entwicklung von der Larve zum Jungfrosch dauert ca. zehn bis zwölf Wochen.

 

1 Einige wenige Arten bleiben zeitlebens „Larven“ (Neotenie) und leben ständig im Wasser, zum Beispiel der Axolotl.

2 bei Wassermolchen erst des vorderen, dann des hinteren Beinpaares, bei Froschlurchen umgekehrt.

 

Der Lebenszyklus der Amphibien

Neben den Wanderweg im Graben steht das Wasser oft mehrere Wochen. Im Frühjahr paaren sich dort Molche, Frösche und Kröten und legen ihre Eier im Wasser. Das ist notwendig, da diese Eier keine Kalkschale wie zum Beispiel die der Reptilien oder Vögel haben. An Land würden Amphibieneier schnell vertrocknen.

Aus den Eiern schlüpfen dann die jungen Amphibien, die speziell bei den Fröschen und Kröten noch ganz anders aussehen als bei den adulten (erwachsenen) Tieren.
Nach und nach verändert sich aber ihr Körper. Die äußeren Kiemen verschwinden und der ganze Körperbau wird auf das Landleben vorbereitet. Man nennt diesen Vorgang auch Metamorphose.

Wenn sie mehrere Wochen alt sind, verlassen die Tiere das Wasser und leben an Land. Nur im kommenden Frühjahr gehen sie genau zu der Stelle zurück, wo sie aufgewachsen sind. Sie paaren sich dort und der Zyklus beginnt von vorn.

Link zum Film in meinem Kanal: https://youtu.be/QTYEcmNCpkE



Entwicklung am Beispiel eines Frosches
Die Verwandlung von der Kaulquappe zum Frosch nennt man Metamorphose (= Gestaltwandel)

Laich
-> Larven
-> junge Kaulquappe (äußere Kiemen)
-> mittlere Kaulquappe (innere Kiemen)
-> ältere Kaulquappe (Kiemen verschwinden)
-> Jungfrosch

 

Aus dem Familienfotoalbum eines Teichfrosches


Kaulquappen im See
Das bin ich, mit einigen meiner Geschwister und Freunden

zwei Kaulquappen

Mein bester Freund und ich

Ernährung der Kaulquappe: Köcherfliegenlarven

Hmmm..., lecker, Köcherfliegenlarven :-)

Kaulquappen bekommen nach 4 Wochen Beine

Nach 4 Wochen - endlich Beine

Zusatzinformationen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Amphibien


Der Weg an Land
Amphibien erobern das Festland

Kaulquappe sieht zum ersten Mal das Festland

Ob ich mal an Land gehe, da gibt’s ja Insekten... Ob die schmecken? Na gut, ich bin mal mutig :-)

Kaulquappe geht an Land

Eroberung des trockenen Landes - Amphibien

Gar nicht mal so schlecht, wie schön warm die Steine sind. Okay, ich bleibe erstmal hier :-) Bis bald!

 

Das Leben der Amphibien beginnt im Wasser

Teichmolche ca. 4 Wochen alt


Teichmolch im Wasser, mit Beinen

Teichmolch im Wasser - gut erkennbar sind die Kiemen!

Gut erkennbar sind am Hinterkopf die herausstehenden Kiemen


Die Kröten

In Europa kommen nur drei von rund 500 Krötenarten vor. Alle drei Arten findet man auch in Deutschland: Erdkröte, Kreuzkröte. Wechselkröte.

Merkmal der Kröten ist ihr gedrungener, kräftiger Körperbau sowie der typische Kopf mit einer kurzen Schnauze. Auffällig sind ebenfalls die waagerechten Pupillen sowie auffällige Ohrdrüsen am Hinterkopf. Die Beine sind oft nur kurz.

Die Haut ist mit warzigen Höckern übersät und trocken. Früher dachte man, dass durch Kontakt auch beim Menschen Warzen entstehen. Stattdessen dienen sie der Abwehr: In die Warzen münden Drüsen, welche Hautgifte bei Kontakt absondern. Dies dient dem Schutz vor Fressfeinden und Hautparasiten.

Die Kiefer der Kröten sind zahnlos.

Zur Paarung umklammert das kleinere Männchen das größere Weibchen (oft schon auf dem Weg zum Tümpel) und gibt dann im Wasser sein Sperma auf den fadenartigen Laich ab (der Laich wird bei den meisten Kröten in Form langer, dünner Fäden ins Wasser abgegeben).

 

Die Erdkröte

Bei Kröten unterscheiden sich Männchen deutlich von den Weibchen. Während das Weibchen bis zu 15 cm lang werden kann, ist das Männchen in Mitteleuropa nur bis zu neun Zentimeter lang.
Der Körperbau ist relativ gedrungenen. Die Haut ist grau (Männchen sind eher gräulicher) bis braun (Weibchen eher rot-braun) und oberseits mit warzigen Hautdrüsen übersät. Die Körperunterseite ist bei Männchen und Weibchen hellgrau mit grau-schwarzen Flecken.

Der Kopf ist vergleichsweise platt und breit. Er verfügt über eine kurze Schnauze. Besonders am Kopf befinden sich die stark hervortretenden, paarigenHautdrüsen, durch welche die Kröten bei Kontakt Hautgifte abgeben.
Ein bekanntes Merkmal aller Kröten sind waagerecht elliptisch geformten Pupillen. Die Iris zeigt eine bernsteinfarbene Tönung.
Erdkröte


Die Hinterbeine sind bei Männchen und Weibchen vergleichsweise kurz (v.a. im Vergleich mit Fröschen). Erdkröten gehen auf allen vier Beinen, können bei Gefahr aber auch Springen. Sie tun dies aber seltener als Frösche.
Schallblasen sind bei Erdkröten nicht vorhanden (bei vielen anderen Krötenarten schon!).

Merkmale zur Unterscheidung der Geschlechter:

Männchen haben den kleineren Körper aber kräftigere Vorderbeine
An den Vorderbeinen haben Männchen zur Paarungszeit braun-schwarze Brunstschwielen.


Erdkröte bei der Krötenwanderung

Erdkrötenweibchen

Erdkrötenwanderung im März/ April

Die Paarung der Erdkröte

Auf dem Weg zum Geburtstümpel kann es passieren, dass ein Weibchen bereits von einem Männchen gefunden wird. Dieses steigt auf das größere Weibchen und lässt sich nun zu deren Tümpel tragen. Dabei hält sich das Männchen sehr stark mit den vorderen Beinen fest. Die hinteren dienen dazu Paarungskonkurrenten wegzustoßen.

Paarung der Erdkröte

Paarung der Erdkröte
Obwohl das Männchen bereits auf dem Weibchen hockt, findet die Paarung erst im Wasser statt.


Kröten auf dem Weg zum Paarungsteich

Auf dem Weg zum Tümpel


Zusatzinformation:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kröten

Das Schicksal der Krötenmännchen - warten!

Männchen warten auch Weibchen

Erdkrötenmännchen wartet im Tümpel

Erdkröte, Körper, Hautflecken - Warzen


Der Grasfrosch (Rana temporaria)

Der Körperbau des Grasfrosches

  • Kopf-Rumpf-Länge: 9-11cm, die Weibchen sind meist größer als die Männchen
  • Die meisten Exemplare sind von oben gelb - dunkelbraun gefärbt, die Unterseite ist beim Männchen hellgrau, bei den Weibchen oft gelb und rötlich gefleckt
  • Auffällig sind schwarze Flecken und immer schwarze Streifen an den Hinterbeinen
  • Erkennungsmerkmal ist der dreieckige, braune Schläfenfleck (darin ist das Trommelfell)
  • Die Vorderbeine der Männchen sind sehr kräftig, sie halten das Männchen bei der Paarung fest auf dem Weibchen (manchmal tagelang!)
  • Die Schnauzenspitze ist stumpf und gerundet, die Pupille waagerecht.
  • Drüsen in der Haut produzieren einen haltbaren Schleim. Er verhindert die Austrocknung und hält die Haut feucht.

Quelle Bild: GNU Free Documentation License & Creative Commons Attribution ShareAlike license 2.5 de Luc Viatour: https://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Rana_arvalis_Luc_Viatour.jpg - Merci

 

Beim Frosch unterscheidet man 3 Arten der Atmung:

Wie können Lurche atmen, wenn sie im Schlamm (meist unter Wasser) eingegraben sind?

=> Aufnahme von Sauerstoff aus dem Wasser mithilfe der Haut. An der Wasseroberfläche findet aber Atmung mithilfe der Lungen statt.

 

1. Hautatmung (~ 50%)
Die für die Frösche wichtigste Atmung ist die Hautatmung. Sauerstoff dringt durch die dünne, gut durchblutete und feuchte ein. Dazu muss die Haut ständig feucht gehalten werden. Sie funktioniert auch unter Wasser.

 

2. Mundhöhlenatmung (~ 20-30%)
Durch die Schleimhaut der Mundhöhle wird auch Sauerstoff aufgenommen. Um sie zu verbessern, muss der Frosch ständig den Mundhöhlenboden heben und senken.

 

3. Lungenatmung

Die Lungen der Frösche sind sehr einfach gebaut (im Grunde sind es nur einfache Luftsäcke). Deshalb sind sie nicht sehr effektiv. Außerdem hat der Frosch keinen Brustkorb. Folglich kann auch keine Brustmuskulatur die Lungenatmung unterstützen (wie z.B. beim Menschen). Damit überhaupt Luft in die Lungen eintritt, muss sie verschluckt werden(= Schluckatmung).

 

Der Beutefang des Frosches


Appetenz und Taxis beim Frosch


Der Frosch ernährt sich ausschließlich von lebenden Tieren: Insekten (Fliegen, Libellen) Spinnen, Würmer, Nacktschnecken usw. Fliegen werden z.B. im Flug mit der klebrigen Zunge gefangen.


Feinde des Grasfrosches

Schlangen, Reiher, Raubfische, Igel, Störche


Laubfrosch

Der Laubfrosch sieht seine Nahrung.

 

Der Laubfrosch

Laubfrosch

Der Laubfrosch kommt im Alpenge­biet vor. Er lebt allerdings nicht im Hochgebirge, da es dort im Winter für ihn zu kalt ist. Er mag sumpfige Wiesen, feuchte Waldränder und die Uferzonen von Bächen und Seen.
Tagsüber versucht er sich in der Sonne zu wärmen. Sein bevorzugter Platz dafür sind Blätter. Er ist sehr wärmebedürftig.

Ab dem frühen Abend bis in die Nacht hinein, klettert er durch Blätter und Büsche, auf der Jagd nach Nahrung.

Haftscheiben am Bein des Laubfrosches
Einen guten Halt, auch an nassen Blättern verschaffen ihm seine Haftscheiben an Fingern und Zehen.


Laubfrosch



Gemeinschaft der Laubfrösche
Laubfrösche fühlen sich in Gemeinschaft wohl


Männchen und Weibchen beim Laubfrosch

Kannst Du unterscheiden, welches Männchen und welches Weibchen sind?

Zusatzinformationen:

 

Der Korallenfinger-Laubfrosch - ein Verwandter aus Australien

Korallenfinger-Laubfrosch


Quelle Bild: public Domain by Wikicommonsuser LiquidGhoul: https://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Caerulea3_crop.jpg Thank you


Zusatzinformationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Korallenfinger-Laubfrosch


Axolotl

Der Axolotl (Ambystoma mexicanum) ist unter den Reptilien eine Besonderheit. Der mexikanische Querzahnmolch tritt im Grunde nur als Larve auf und kann trotzdem eine beachtliche Größe erreichen (ca. 25cm). Er gehört zu den Amphibien, die sich seit ca. 350 Millionen kaum verändert haben.

Man findet sie im Grunde nur im Xochimilco-See in Mexiko und in einige weiteren kleinen Seen in der Nähe von Mexiko-Stadt.

Ein Axolotl erreicht seine Geschlechtsreife mit ein bis zwei Jahren. Interessant dabei ist, dass er nicht die bei anderen Amphibien übliche Metamorphose zeigt. Als Konsequenz muss der Axolotl also sein ganzes Leben lang im Wasser bleiben! Ein Landleben ist nicht möglich!

Seine Lebenserwartung liegt bei ca 10 - 15 Jahren. In Gefangenschaft, ohne Fressfeinde sind auch schon 25 Jahre beobachtet worden.

Dur Verabreichen von Hormonen kann man bei einem Axolotl künstlich die Metamorphose auslösen. Eine Erhöhung des Iodgehaltes im Wasser hat den gleichen Effekt. Er verwandelt sich dann vergleichbar den anderen Amphibien zu einer landlebenden Form ohne Kiemen. Seine Lebenserwartung ist aber so deutlich geringer.

Axolotl

 

Axolotl, erwachsenes Tier

Quelle Bild: Public domain by wikicommonsuser Erzengel, Danke; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Axolotl.jpg
Quelle Bild: Creative Commons-Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported by Wikicommonsuser Faldrian - Danke; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Axolotl_Uni_Konstanz.JPG

Zusatzinformationen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Axolotl

 



Wie sagen tschüss... ;-)
Feuersalamander wendet sich ab

Erdkrötenpaarung

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